Sonntag, 11. August 2013
Notlandung am Reschenpass
Die Bewohner von Fuhrmannsloch staunten am Dienstag (6. August) am späten Nachmittag nicht schlecht, als plötzlich ein Segler nur wenige Meter über ihren Dächern hinweg flog und schließlich in der Hauswiese landete.
Der Pilot aus der Schweiz war schon seit den frühen Morgenstunden unterwegs. Gestartet in Samedan im Oberengadin flog er über Andermatt ins Wallis, retur über Chur, Imst und Nauders, wo schließlich aufgrund der schwachen Termik Endstation war.




Das Flugzeug setzte in der Mitte der Wiese auf, rollte Richtung Hochspannungsleitung, die dort das Tal und die Reschenstrasse quert, und kam in der Nähe vom Stillebach zum Stillstand. Durch die Außenlandung wurde niemand verletzt. Auch am Fluggerät entstand kein Schaden.

„ Über Haiming, Ötz und Wenns flog ich noch in einer Höhe von über 4000 Metern. Dann verlor ich in kurzer Zeit an Höhe, suchte einen Außenlandeplatz und fand ihn am Reschenpass registriert“ erzählte mir der Pilot. Ein Freund sei mit einem Spezialanhänger bereits unterwegs, um ihn und das Fluggerät nach Samedan zu Ausgangsort zu bringen.

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Freitag, 15. Februar 2013
Samnaun – Portrait einer außergewöhnlichen Talschaft
Samnaun – Portrait einer außergewöhnlichen Talschaft

Samnaun mit seinen 785 Einwohnern ist eine politische Gemeinde im Kreis Ramosch, im neu benannten Bezirk Inn, am Ostrand des Kantons Graubünden in der Schweiz. Das Samnauntal ist das unterste Seitental des Engadins und zugleich Grenztal zu Tirol. Die Gemeinde besteht aus den fünf Fraktionen Compatsch, Laret, Plan, Ravaisch und Samnaun-Dorf. Samnaun ist Zollausschlussgebiet.
Samnaun- Compatsch ist der politische Hauptort des Tales.

Gemeindehaus in Kompatsch Samnaun

Dort befindet sich die Gemeinde, die Schule, das Erlebnisbad „Alpenquell“ und die denkmalgeschützte, spätgotische St.Jakobuskirche. Im Winter finden im Festsaal der Schule in Compatsch Aufführungen des Laienspieltheaters Samnaun statt.
Samnaun-Laret hat den ursprünglichen Charakter mit seinen engen Gassen beibehalten. Viele Bauern betreiben dort noch Landwirtschaft. Sie lassen sich gerne über die Schulter schauen. Hier befindet sich die Alpine Schaukäserei. Führungen und Verkostungen finden jeden Mittwoch statt. Laret bedeutet „an einem Lärchenwald gelegen“.
Samnaun Plan ist die kleinste Fraktion im Tal. Bis nach Samnaunn Dorf sind es zwei Kilometer. Die Ortschaft beherbergt in einem historischen Engadinerhaus das Talmuseum Chesa Retica. Dieses bietet einen Einblick in das bäuerliche Leben vom 16. bis 19. Jahrhundert. Führungen finden wöchentlich statt.

Talmuseum in Plan

Am Schergenbach gelegen, dominiert auch heute noch die Landwirtschaft. Plan gilt als der Ortsteil, der sich in den letzten Jahrzehnten kaum verändert hat. Im Winter führt die Talloipe direkt am Ferienhaus vorbei und die Talstation der Bergbahnen Samnaun ist nur wenige Gehminuten entfernt. In Plan gibt es keine Hotels. Die wenigen Ferienwohnungen sind alle sehr gemütlich und romantisch gelegen und sozusagen Tür an Tür mit den Einheimischen.
Auf Romanisch hat Ravaisch die Bedeutung: „Am Bach gelegen“. Nicht nur der Schergenbach fließt durch die Fraktion. Ravaisch steht auch für höchste Qualität in der Gastronomie mit Gourmet der Extraklasse, ausgezeichnet mit 18 Punkten Gault Millau. Bis nach Samnaun Dorf ist es 1 Kilometer und über den Talwanderweg zu Fuss in Kürze erreichbar.

Tastation in Ravaisch. Die Zubringerbahn zur Silvretta Skiarena

In Ravaisch starten nicht nur alle Wintersportler mit der doppelstöckigen Pendelbahn in das größte Skigebiet im östlichen Alpenraum, auch im Sommer ist die Talstation der Bergbahnen Samnaun Ausgangspunkt für alpine Wanderungen sowie Mountainbike-Touren. Darüber hinaus finden Liebhaber von alpiner Flora oberhalb von Ravaisch einen markierten Pflanzenpfad.
Der touristische Hauptort im Tal ist Samnaun - Dorf. Eine Vielzahl von attraktiven Geschäften, Restaurants und Hotels befinden sich innerhalb weniger Gehminuten links und rechts der Dorfstrasse. Für Tagesgäste stehen markierte kostenfreie Parkflächen zur Verfügung.

Europas höchstgelegene Shoppingmeile. In über 50 Shops werden Top-Markenprodukte zu günstigen Preisen angeboten.


Aufgrund der Lage im Dreiländereck Österreich, Italien und der Schweiz ist der Ort geprägt durch seine Nachbarkulturen, die sich auch in der kulinarischen Vielfalt widerspiegeln. Im Winter lädt die grösste Skiarena im östlichen Alpenraum mit 238 km Pisten zum grenzenlos alpinen Wintersportvergnügen ein. Im Sommer ist Samnaun- Dorf Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen wie zum Beispiel zum Muttler (3’294m) oder zum Stammerjoch. Mächtig thront der Piz Ot (2'759 m) über Samnaun, der das Dorf zu beschützen scheint.
Das Zollauschlußgebiet Samnaun gehört zum Hoheitsgebiet der Schweiz, unterliegt aber der Zollhoheit von Österreich.Samnaun war bis zu Beginn des 20-zigsten Jahrhunderts vom Kreis Ramosch, dem es zugehört, radikal getrennt. Nur schwer begehbare Hochpässe verbanden das Tal mit der übrigen Schweiz. Die einzige Fahrverbindung mit der Außenwelt führte von der Spissermühle über tirolisches Gebiet nach Pfunds. 1882 reklamierte Samnaun gegen die Errichtung eines Zollamtes in Finstermüz und stellte ein Gesuch an den Bundesrat, die Talschaft von der schweizerischen Zolllinie auszuschließen. Mit Hilfe der Bündner Regierung wurde der Bitte entsprochen und seit 1892 gehören Samnaun und das Val Sampuoir sowie der sogenannte Pfondshof (Acla da Fans) zum Zollauschlussgebiet. Eine weitere Errungenschaft für das Tal war der Bau der Strasse von Martina bis Samnaun, die 1912 eröffnet wurde. Die Oberzolldirektion in Bern war daraufhin der Ansicht, mit dieser Strasse würden die Voraussetzungen für die Bevorzugung Samnauns wegfallen. Immer wieder wurde versucht, den Samnaunern den Zollfreistatus zu nehmen, so 1938, 1946 und 1976. Sie konnten sich aber immer wieder bis zum heutigen Tag erfolgreich wehren.
Der Bau von Hotels ab 1930, die kontinuierliche Verbesserung der Samnauner Strasse ( Whiskystrasse), die breiteHauptzufahrt auf Tiroler Boden von Pfunds nach Spiss und der Zusammenschluss der Skigebiete Samnaun-Ischgl haben das Tal vor Abwanderung verschont. Im Geschäftsjahr 2012 wurden 261.602 Nächtigungen bei 62.003 Ankünften erreicht. Diese Entwicklung sichert zudem den umliegenden Regionen des Unterengadins, des Oberen Gerichts und des Vinschgaus viele gutbezahlte Arbeitsplätze.


Samnauner Zwerge.
In den Samnauner Weilern Compatsch, Plan und Ravaisch wurden innerhalb von 19 Jahren zwischen 1873 und 1892 acht Kleinwüchsige geboren, fünf Mädchen und drei Buben. Vier Familien waren betroffen.
Die Körpergrösse der ausgewachsenen Kleinwüchsigen betrug 80 cm bei der Kleinsten und 100 cm bei der Grössten. Die jeweiligen Geschwister hingegen waren allesamt normalgewachsen.
Die Kleinwüchsigen wurden nicht ausgegrenzt, sondern galten als gut in die Dörfer integriert. Sie erlernten Berufe wie Bauer, Schneider und Sängerin. Ein Betroffener ausgenommen, erreichten alle Minderwüchsigen ein normales oder gar hohes Alter. Der letzte "Zwerg", Rudolf Prinz, starb 1959 im Alter von 77 Jahren.
Der Professor für Pädiatrische Endokrinologie an der Universität Bern, Primus Mullis, konnte in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts anhand von Blutproben aller potentiellen Nachfahren schließlich den Nachweis erbringen, dass ein Gendefekt, das Laron-Syndrom, das die Produktion von Wachstumshormonen blockiert, für den damaligen gehäuften Minderwuchs verantwortlich war.

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Dienstag, 12. Februar 2013
Die Oberländer Chronisten haben ihren Koordinator
Wolfgang Thöni ist der neu ernannte Koordinator der Chronistengruppe der Gemeinde Graun. Am Dienstag (5. Feb.) hat Kulturreferent Franz Prieth die Ortschronisten und Sammler zu einem Informationsaustausch und zur Gründung einer Chronistengruppe in den Sitzungssaal der Gemeinde Graun geladen. Gekommen sind der Landeschronist Robert Kaserer, Bezirkschronist Erwin Altstätter und acht „Emeriten“ aus St.Valentin, Graun, Reschen und Langtaufers. Emeriten deshalb, weil die Oberländer Chronisten bisher ihre gemeinnützige Arbeit grossteils im stillen Kämmerlein allein und abseits von der Öffentlichkeit verrichteten.

Landeschronist Robert Kaserer sprach über das Chronistenwesen in Südtirol. Erklärtes Ziel sei es aber, dass bald in jedem Ort Chroniken verfasst werden. Der Ortschronist sei eine mit dem eigenen Heimatort stark verbundene Person, die sich für die Gemeinschaft interessiert und bereit ist, die Gegenwart für die Zukunft in unseren Dörfern und Gemeinden auf verschiedene Weise festzuhalten.

Wichtig sei für die zukünftige Chronistengruppe vor allem die Zusammenarbeit mit der Gemeinde. „Sucht das Gespräch mit dem Bürgermeister und dem Kulturreferenten und regelt die ehrenamtliche Arbeit schriftlich zwischen Gemeinde und Chronistenteam“ schlug Kaserer vor. Eine entsprechende Mustervereinbarung sei mit dem Gemeindenverband ausgearbeitet worden.


von l.n.r.: Alois Stecher, Florian Eller, Ludwig Wilhalm, Erwin Altstätter, Robert Kaserer, Franz Prieth, Wolfgang Thöni; nicht im Bild: Andreas Waldner.
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„Graun ist reich an Geschichte. Vieles ist schon getan. Die Ortschaften der Gemeinde haben bereits interessierte und begeisterte Chronisten und Sammler“ sagte Bezirkschronist Erwin Altstätter. Es wäre nun an der Zeit, diese Personen zu einem Team zusammen zu führen und die verschiedenen Arbeiten zu teilen: z.B. Fotografieren, Zeitungsausschnitte sammeln, Dokumentation der Ereignisse erstellen. Eine enge Zusammenarbeit mit Kulturträgern, Vereinen, Bildungsausschuss, Heimatpflegeverband, Bibliothek, Schule, Lehrern usw. sei notwendig.

Zur Abrundung des Treffens berichteten die Chronisten über ihre Aktivitäten und stellten ihre Arbeiten vor. Othmar Pider hat z.B. seine Jahreschronik 2010 digitalisieren und drucken lassen. Sie fand allgemein Anerkennung und Zustimmung. Diesem vorgestellten Prototyp folgend sollen alle zur Verfügung stehenden Jahrgänge der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden.

Der neu ernannte Koordinator der Oberländer Ortschronisten Wolfgang Thöni wird demnächst zum ersten Meinungsaustausch und zu Absprachen laden, einen Chronistenraum suchen und mit der Gemeinde eine Vereinbarung abschließen.

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Samstag, 9. Februar 2013
Innovation im Bauwesen
Die Berufsbildungsveranstaltung zu den Themen „Innovation im Bauwesen“ und Baubiologie wurde von der Landesberufsschule unter Direktorin Virginia Tanzer in der Glurnser Whiskybrennerei des Albrecht Ebensperger organisiert. In der Glurnser Destillerie deshalb, weil sie ein Musterbeispiel für Innovations- und Risikobereitschaft sei.
Martin Stieger, Koordinator für berufliche Weiterbildung an der Landesberufsschule Schlanders, benutzte den Whisky als Metapher. Weiterbildung brauche Zutaten wie er, brauche Innovation wie er. Weiterbildung muss schmecken wie er und nachhaltig sein wie die Whiskyproduktion.
LVH Baugruppenobmann Markus Bernhard würdigte das Whisky-Projekt der Fam. Ebensperger. Es sei eine kühne, aussichtsreiche Unternehmung, einzigartig in Südtirol und Italien und brauche langen Atem. Innovativ sei auch das von Werner Tscholl geplante Gebäude. Der Baukörper in Form eines Würfels ist mit einer fein gerasterten lichtdurchlässigen Backsteinhülle umgeben.
Ronald Patscheider definiert in seinem Impulsreferat den Begriff Innovation. „ Neuerung bzw. Erneuerung ist die erstmalige wirtschaftliche Anwendung einer neuen, technischen, wirtschaftlichen, organisatorischen und sozialen Problemlösung im Sinne einer ökonomischen Optimierung der Wissensverwertung“. Er warf digitale Bilder innovativer Architektur und Ingenieurskunst aus aller Herren Länder auf die Leinwand, darunter die Hungerburgbahn oder ein Haus aus lebendigem Fleisch, was an Science-Fiction denken lässt. Innovation im Bauwesen sei notwendig, aber nur um den Menschen zu dienen. Sie sei spannend und mache Spaß und wäre besonders in Krisenzeiten gefragt. „Krise macht erfinderisch“, sagte Patscheider.
Dominik Matt vom Fraunhoferinstitut berichtete von Studien, welche die Effizienz am Bau zum Inhalt haben. Die sieben Verschwendungsarten seien: Überproduktion, Wartezeiten, Transporte, Überbearbeitung, Bewegung/Handhabung, Bestände, Nacharbeit/Fehler können im Bauwesen um zwei weitere ergänzt werden: einfach loslegen, und: mangelnde Kommunikation. Die Arbeit wird begonnen, ohne sicherzustellen, dass alle benötigten Ressourcen verfügbar sind. Mangelnde Kommunikation verwehrt dem Management Zugang zu kritischen Informationen über Probleme, welche vielleicht noch behoben werden könnten. Verschwendungen ausmerzen bringe 30% weniger Kosten.
Bernhard Oberrauch, Vorsitzender der Vereinigung Baubiologie Südtirol, blickte auf die erfolgreiche Abwicklung des Lehrgangs Baubiologie an der LBS Schlanders zurück. Die Baubiologie hat sich die Förderung des Umwelt- und Gesundheitsschutzes für die Bevölkerung durch baubiologisches Beraten, Planen, Messen und Begutachten beim Bauen und Sanieren zu Ziel gesetzt. Der Lehrgang dauerte rund ein Jahr und umfasste 250 Stunden in Theorie und Praxis.
Peter Spechtenhauser, der Verantwortliche für die berufliche Weiterbildung an der LBS Schlanders dankte der Direktorin Virginia Tanzer, den Teilnehmern und Referenten, dem Koordinator für berufliche Weiterbildung Martin Stieger. Gleichzeitig kündigte er eine Neuauflage des Lehrganges an.
Anschließend konnten 16 neugebackene Baubiologen die Abschlußdiplome ihrer Ausbildung in Empfang nehmen. Sie werden nun ihr neues Wissen in die Praxis umsetzen.
Abgerundet wurde die Veranstaltung „Berufsbildung im Gespräch“ mit einer Betriebsbesichtigung mit Whiskyverkostung und einem reichhaltigen Buffet.

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